THERAPIEn


Folgende Therapien sind laut Verordnung der steirischen Landesregierung über die festsetzung von leistungen und leistungsentgelten sowie kostenzuschüssen nach dem steirischen behindertengesetz aufgezählt, welche aus mitteln des steirischen behindertengesetzes bezuschusst werden können. 

 

eine spezielle autismusspezifische therapie (behaviorales Training) wurde von der steirischen landesregierung mittels sondervereinbarung mit dem verein magnus und dem verein libelle geregelt und demnach können die kosten dafür aus der behindertenhilfe übernommen werden. 

 

weitere möglichkeiten zur fÖRDERUNG UND unterstützung, wie TIERGESTÜTZTE THERAPIE, Neurofeedback oder Mototherapie finden sie hier im Anschluss.

 

in alphabetischer reihenfolge mit weiterführenden Links für Graz und graz Umgebung

autismusspezifische therapie (behaviorales training)

Ziel der autismusspezifischen Therapie ist es positive Veränderungen in der Wahrnehmung, im Sozialverhalten sowie in der Anpassungsfähigkeit zu bewirken. Stereotype Verhaltensweisen sollen nach und nach abgebaut und lebenspraktische Fertigkeiten gefördert werden. Vor allem soll eine Motivation zum Lernen erreicht werden. Neben dem Therapeuten nehmen die Eltern den wichtigsten Teil als "Co-Therapeuten" ein, da eine Generalisierung des Gelernten nur durch einen Transfer nach Hause, in die Kinderbetreuungsstätte, Schule oder in die Freizeit erfolgen kann.

 

So unterschiedlich autistische Menschen, wie wir alle, so flexibel sollte die autismusspezifische Therapie auf die Bedürfnissen des jeweiligen Menschen individuell eingehen. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten an therapeutischen Systemen, die eingesetzt werden können, die speziell für autistische Menschen entwickelt wurden, wie beispielsweise TEACCH oder PECS. 

 

Als Basis sollten jedoch stets die Interessen des autistischen Menschen gelten, so man schon herausgefunden hat, welche es sind - denn ist man an etwas interessiert, fällt das Arbeiten, Üben und Spielen leichter!

 

Verein Libelle

Zweckmäßige Hilfe für und Unterstützung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen

Theodor-Körner-Straße 113a

8010 Graz



ergotherapie

Ergotherapie wird bei Kindern eingesetzt, die in ihrer körperlichen, geistigen oder sozialen Entwicklung gegenüber Gleichaltrigen beeinträchtigt sind oder Probleme in der Handlungsfähigkeit, beim Spiel- und Lernverhalten (Lern-, Teilleistungsstörungen) oder der Alltagsbewältigung haben, außerdem bei Kindern, die auf ihre Mitmenschen und ihre Umwelt mit übermäßiger Angst, Aggression, Abwehr oder Passivität reagieren. 

In der Ergotherapie wird die Handlungsfähigkeit erweitert durch eine Verbesserung der sensomotorischen Fähigkeiten , der kognitiven Fähigkeiten und der sozial-emotionalen Fähigkeiten. Ergotherapeuten erfassen das Kind in seiner gesamten Lebenssituation  und stimmen die Behandlung auf diese ab. Daher ist die Zusammenarbeit mit Eltern, Kindergartenpädagogen, Lehrer und anderen Bezugspersonen wesentlicher Bestandteil der Therapie. Dafür setzen Ergotherapeuten folgende Maßnahmen ein:

  • Training der Selbstversorgung (An- und Ausziehen, Essen und Trinken,...)
  • Therapie sensomotorischer Fertigkeiten (Beweglichkeit, Koordination, Körperwahrnehmung, Belastbarkeit, Ausdauer,)
  • Training der kognitiven Fähigkeiten (Konzentration, Gedächtnis, Wahrnehmung, Orientierung ...)
  • Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten (Kommunikation, Selbstwertgefühl, Kreativität, Eigeninitiative ...) und bedürfnisorientierte Aktivierung

Mima - Praxis für Ergotherapie

Dietrichsteinplatz 11

8010 Graz


logopädie

Kommunikation ist eines der wichtigsten sozialen Bedürfnisse. Störungen der Kommunikationsfähigkeit führen zu Missverständnissen und Isolation in der Gesellschaft. Um dieses zu verhindern, ist Früherkennung und -behandlung der o.g. Störungen ausschlaggebend. Logopäden sind Ansprechpartner für alle Probleme rund um das Thema Sprache, Stimme, Gehör.

Der physiologische Spracherwerbsprozess der Muttersprache beginnt mit dem ersten Schrei. Hören und Wahrnehmen von Sprache und Umwelt ist die Voraussetzung dafür, selbst sprechen lernen zu können. Mit Beginn des Schriftsprachprozesses im Alter von 6 bis 7 Jahren ist der Hirnreifungsprozess der Sprachzentren weitestgehend abgeschlossen. Störungen, die in der sprachsensiblen Phase auftreten, sind Sprachentwicklungsverzögerung oder Sprachentwicklungsstörung.

Logopäden sind in der Untersuchung, der Diagnose, der Therapie sowie der Prävention, der Beratung und der Förderung bzw. wissenschaftlichen Erforschung von menschlichen Kommunikationsstörungen im verbalen und nonverbalen Bereich und den damit in Zusammenhang stehenden Störungen und Behinderungen tätig . 

Sie sind befähigt, Störungen des Sprachverständisses, der gesprochenen und geschriebenen Sprache, des Sprechens, der Atmung, der Stimme, der Mundfunktionen, des Schluckens, des Hörvermögens, der Wahrnehmung und des nonverbalen Bereichs zu untersuchen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Darunter sind Störungen wie z.B. Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Stottern, Näseln, aber auch Sprachverlust nach Schlaganfall, neurologischen Erkrankungen, nach Unfällen oder chirurgischen Eingriffen, Fehlbildungen, Störungen bei der Nahrungsaufnahme oder des Schluckens, kommunikative Störungen bei Behinderungen wie Autismus oder Down-Syndrom u.v.m. zu verstehen.

Teilbereiche der Sprachentwicklungsverzögerung oder -störung sind:

  • Phonematische Störung = Dyslalie (fehlerhafte Aussprache von Einzellauten und Lautverbindungen)
  • Phonologische Störung (mangelnde Differenzierungsfähigkeit ähnlich klingender Laute und Lautverbindungen)
  • Semantische Störung (unter dem Altersdurchschnitt liegender Wortschatz)
  • Störung der Grammatik = Dysgrammatismus (teilweise Unfähigkeit grammatische Strukturen richtig zu verstehen und zu verwenden)

musiktherapie

Mit dem Medium Musik steht uns ein Ausdrucksmittel zur Verfügung, um Inhalte direkt, nicht sprachlich gebunden, mitzuteilen, ohne sie einer reflektierenden oder korrigierenden Instanz aussetzen zu müssen. Musik kann Trägerin unterschiedlicher Bedeutungen sein. Sie kann emotionale Inhalte und Botschaften übermitteln, Atmosphären schaffen und Befindlichkeiten aktualisieren. Musik unterstützt bzw. ermöglicht die Kontaktaufnahme und macht Beziehungsgeschehen gestaltbar und sinnlich erfahrbar. Musiktherapie ist eine eigenständige Heilmethode. Musiktherapie dient der Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit.   

Es gibt zwei Richtungen der Musiktherapie:

  • In der rezeptiven Musiktherapie wird die therapeutische Wirkung durch das Hören von Musik erzielt.  Die rezeptive Musiktherapie ist die älteste Form der Musiktherapie. Der Patient nimmt die Musik, entweder vom Therapeuten gespielt oder abgespielt von Medien wahr, d.h. ohne Einfluss auf die musikalische Gestalt. In der rezeptiven Musiktherapie nutzt man die Tatsache, dass Musikhören die Introspektion, die Selbstbeobachtung und die Selbstwahrnehmung erhöhen kann.
  • In der aktiven Musiktherapie ist der Patient, im Gegensatz zur rezeptiven Musiktherapie, durch Spielen am Instrument aktiv beteiligt. Die Musikinstrumente, mit denen der Patient musikalisch (meist) improvisiert, geben ihm neben dem Verbalen und Nonverbalen eine weitere, nämlich musikalische Möglichkeit des Ausdrucks. Die Auswahl des Instruments bzw. der Instrumente wird meist auf die konkrete Therapiesituation abgestimmt, d.h. sie steht im engen Zusammenhang zu aktuellen Themen/der Situation des Patienten. Eine musikalische bzw. instrumentale Vorbildung des Patienten ist nicht nötig, da die musiktherapeutische Musik keinerlei Ansprüche an Fähigkeiten oder Virtuosität stellt.

Physiotherapie (IM KLEINKINDALTER)

Kinderphysiotherapeuten beschäftigen sich mit der therapeutischen Unterstützung und Entwicklungsbegleitung von Kindern mit vorwiegend motorischen Problemen. Dies kann von Geburt an notwendig beziehungsweise hilfreich sein.

Die individuellen Fähigkeiten und die neurophysiologische Entwicklung des Kindes werden durch alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern und deren Anleitung durch die Therapeutin ist wichtig für die Umsetzung des im Therapieraum Erlernten in den Alltag. Dazu zählen Handling, Umfeldgestaltung, Einsatz von Hilfsmitteln etc. Die speziellen Bedürfnisse des Kindes, die Lebensumstände der Familie und der aktuelle Entwicklungsstand sind dabei die Ausgangsbasis.

Bei Kindern mit ASS wird meist folgende Physiotherapie angewendet:

Sensorische Integration im Dialog nach Ulla Kiesling:

In diesem ganzheitlichem Konzept geht es um die Zusammenhänge zwischen Wahrnehmung, Bewegung und Lernen. Unsere Sinne nehmen Reize aus der Umwelt auf, die in unserem Nervensystem gespeichert und verarbeitet werden. Nur wenn dieser Prozess einwandfrei funktioniert, können wir auf unsere Umwelt adäquat reagieren, lernen, spielen, soziale Kontakte aufbauen und uns bewegen.

Ulla Kiesling arbeitet mit der Methode der „Sensorischen Integration im Dialog", deren Ziel es ist, das Zusammenspiel aller Sinne zu fördern und damit ein physisches und psychisches Gesamtgleichgewicht herzustellen.

Die Eltern werden miteinbezogen, um die Signale ihrer Kinder besser verstehen zu können. Kindergarten, Schule und soziales Umfeld werden idealerweise in den Dialog mit hinein genommen.


PSYCHOTHERAPIE

Psychotherapeutische Begleitung von Menschen mit Autismusspektrumsstörung und/oder deren Angehörigen kann sehr hilfreich sein, da sich ja stets neue spannende Herausforderungen im Alltag ergeben, die bestmöglich gemeistert werden wollen. Psychotherapie kann autistischen Menschen beispielsweise Hilfestellungen im Alltag, im Berufsleben, im sozialen Umgang mit Freunden oder Beziehungen geben. Dies erfolgt immer in enger Kooperation mit den Eltern, Erziehungsberechtigten und/oder im interdisziplinären Austausch mit hilfeleistenden Personen.


Psychologische behandlung

Psychologische Behandlung kann lebensphasenübergreifend von Menschen mit Autismusspektrumsstörung und/oder deren Angehörigen zum positiven Umgang mit Herausforderungen und deren Bewältigung genutzt werden.


Weitere unterstützende förderungen und therapien:

Frühförderung

Frühförderung ist eine Fördermaßnahme, die im Kleinkindalter anzusetzen ist, die jedoch nicht als "Therapie" klassifiziert ist. Die Kosten übernimmt hier zur Gänze die Behörde.

Allgemeine Frühförderung:  Der Begriff Frühförderung ist eine Sammelbezeichnung für pädagogische und therapeutische Maßnahmen für Kinder, die von einer Behinderung betroffen oder bedroht sind. Die Maßnahmen der Frühförderung umfassen den Zeitraum der ersten Lebensjahre und können sich bis zum Kindergarten­eintritt oder bis zur Einschulung erstrecken. Die allgemeine Frühförderung richtet sich an Kinder mit geistiger bzw. kognitiver und seelischer Behinderung sowie an Kinder, denen ohne Förderung eine entsprechende Behinderung droht. Im Vordergrund stehen in der Regel pädagogische – meist heilpädagogische – Hilfen, wie die Entwicklungsförderung, die z. B. durch geeignete und in der Regel sehr spielerische Methoden Anreize gibt. Die Frühförderung findet weitgehend mobil statt, das heißt, dass die dort beschäftigten Mitarbeiter die Kinder in der elterlichen Wohnung  aufsuchen und dort die Förderung des Kindes und ggf. die Beratung der Eltern durchführen.

Spezielle Frühförderung: Hier handelt es sich um eine Sinnesbehinderungen, wie beispielsweise Blindheit, Sehbehinderung, Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit. 

 

Humanistische Initiative

FRÜHFÖRDERSTELLE

Hangweg 29

8052 Graz

Frühförderer großteils mit Spezialisierung auf ASS

Frühförderung & Familienbegleitung alpha nova

Römerstraße 92

8401 Kalsdorf

Leiterin: Frau Elisabeth Piwerka

Tel: 0699 14032663

Email: elisabeth.piwerka@alphanova.at

Frühförderer großteils mit Spezialisierung auf ASS



Mototherapie

Jeder Mensch durchläuft während seines Heranwachsens motorische Meilensteine. Diese Entwicklungsschritte der Motorik sind chronologisch aufgebaut und werden von frühkindlichen Bewegungsmustern eingeleitet. Diese entstehen bereits im Mutterleib und sichern unser Überleben - vor, während und nach der Geburt.

Werden diese unzureichend durchlaufen, kann sich der nächste Schritt der Bewegungsentwicklung nicht ausreichend verankern. Dies wirkt sich als "Unreife" im Wahrnehmen, Bewegen, Kommunizieren, Denken, Handeln, Fühlen und Lernen aus. In Folge führt dies oft zu geringerer Belastbarkeit, Konzentrationsdefiziten, emotionaler Unausgeglichenheit, motorischer Unsicherheit, ...

Differenzierte sensomotorische Übungsprogramme fördern das Bewegungs-, Leistungs-, Sozial- und Emotionalverhalten und können so eine Harmonisierung der Gesamtpersönlichkeit bewirken. Gemeinsam werden die Übungen erarbeitet und regelmäßig zu Hause durchgeführt. In individuellen Intervallen werden die Fortschritte überprüft und das Übungsprogramm entsprechend angepasst. 


NEUROFEEDBACK

 

Neurofeedback ist eine computergestützte Trainingsmethode, die positiv unterstützend bei alltagseinschränkenden und beeinträchtigenden Symptomen bei Menschen mit Autismusspektrumsstörung eingesetzt werden kann. Es handelt sich um eine alternative Therapiemethode, bei der sich Erfolge im Stressabbau, bei Schlafproblemen oder Konzentrationsstörungen abzeichnen. 


TIERGESTÜTZE Therapie

Tiere, die mit Menschen mit Autismusspektrumsstörung in eine Therapie miteinbezogen werden, können gesundheitsfördernd und beruhigend auf diese wirken. Diese Tiere können Hunde, Pferde, Alpakas oder Delfine sein, wobei jedes dieser Tiere sensorisch, olfaktorisch, haptisch und reagierend individuell anders wahrgenommen wird und selbst wahrnimmt. Ein Tier geht grundlegend und in erster Linie vorbehaltlos und wertfrei mit seinem Gegenüber um.